|   Talos Kedl 
                    beginnt 2010 mit der Errichtung seiner "Kunstwiese" 
                    in einem Teilbereich des Skulpturenparks. Die hier ausgestellten 
                    Großplastiken sind voller Spannung, aktivieren die Sinne 
                    und regen die Fantasie an.  
                    "Eine intensive Begegnung mit Talos Kedls Objekten wird 
                    von Ihrem Körper als Extremsituation dechiffriert, die 
                    zur Produktion von Glückshormonen führt," so 
                    empfindet es der Wiener Geograf Christian Vielhaber. Grundvoraussetzung: 
                    Die Begegnung zulassen. 
                  Kunst begreifen
                   Die als permanente Wechselausstellung konzipierte "Kunstwiese" 
                    ist eine ausgezeichnete Gelegenheit, Talos Kedls Werke kennenzulernen. 
                    Das "Begreifen" der Werke ist nicht nur erlaubt, 
                    sondern vielmehr vom Künstler gewünscht. Gleichgültig, 
                    ob es der hoch aufragende "Dr. Feelgood" ist oder 
                    das üppige "Weib", selbst die mit riesigen 
                    Stacheln bestückte "Kastanie" regt zur Berührung 
                    an, fordert sie geradezu heraus. 
                    Bei allen Arbeiten spürt man zuerst das kalte Metall. 
                    Man sieht das dominierende warme Kupferrot und an manchen 
                    Stellen alle Farben des Regenbogens, dort, wo die Arbeitshitze 
                    des Schweißgeräts das Material erglühen ließ. 
                  Die neue Kunstwiese beim alten Kastell ist die aktuellste 
                    Erweiterung des bestehenden Skulpturenparks. Die Arbeiten 
                    Talos Kedls treten dabei nicht in Konkurrenz zu den Werken 
                    seines Vaters, sondern stellen vielmehr die zeitgenössische 
                    Fortsetzung eines hier seit Jahrzehnten wirkenden Schöpfungsprozesses 
                    dar, der seinen Ausdruck in den Werken aller drei hier beheimateten 
                    Künstlerpersönlichkeiten findet. 
                    Talos Kedl hat in vielen Jahren der intensiven Auseinandersetzung 
                    mit dem Metall seinen eigenen Stil der Bildhauerei ausgebildet, 
                    auch wenn er das Handwerk vom 1991 verstorbenen Vater gelernt 
                    hat. 
                  Vielseitige Schaffenskraft
                  Neben den ein bis vier Meter hohen Großplastiken hat 
                    Talos Kedl auch 
                    Kleinplastiken und Reliefs in seinem vielseitigen Oeuvre. 
                    Er schweißt, hämmert und patiniert in den Ateliers 
                    in Wien und in Markt Neuhodis. 
                    "Talos Kedl arbeitet leidenschaftlich, unter Hochspannung", 
                    bestätigt Bildhauer-Kollege Leslie de Melo. So wird das 
                    edle Metall zu archaischen Gebilden, Fantasie anregenden Figuren 
                    und mythischen Wesen geformt, die ihre Gestalt wechseln, sobald 
                    der Betrachter seinen Standpunkt verändert. Stetig wachsen 
                    die Objekte, die Talos Kedl dreht und wendet, bis die Plastik 
                    für ihn die "richtige" Form hat. 
                   BesucherInnen sind auf der Kunstwiese immer willkommen, 
                    werden aber gebeten sich vorher telefonisch oder per E-Mail 
                    anzumelden. 
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